Baumwipfelpfad im Mulu Nationalpark
Tags zuvor hatten wir ja die Tour um 10:00 Uhr zum Baumwipfelpfad gebucht und so konnten wir ausnahmsweise mal etwas ausschlafen. Nach dem Frühstück mit leckerem Kaffee sind wir mit den Leihrädern zum Mulu Nationalpark gefahren und haben am Eingang auf unseren Guide gewartet. Danach hatten wir einen 45 Minuten Marsch durch den Dschungel vor uns, der aber über sehr gut geführte Wege ging. Unterwegs hatte unser Guide immer ein Auge auf Flora und Fauna. Und so konnten wir vieles Spannendes sehen, siehe auch unten in der Bildergalerie.
Der Baumwipfelpfad lag in etwa 40 m Höhe und ging direkt durch die Baumwipfel. Für Tierbeobachtungen war es leider schon zu spät, dafür muss man unbedingt die frühen Morgenstunden nutzen, also früh buchen! Naja, der deutsche TüV hätte die Anlage wohl nicht abgenommen, wer also Höhenangst haben sollte, sollte diese Tour besser nicht machen.
Auf zur Nacht im Dschungel
Bevor wir endlich losfahren konnten, mussten wir zuerst eine Verzichtserklärung unterschreiben, dass wir keine Regressansprüche stellen würden bei Verlust, Unfall oder gar Tod. Das war schon skurril, aber wir wollten schließlich auch in Dschungel und wer weiß schon, was da alles passieren kann. Dann sind wir Beide mit unserem Guide losgegangen und haben unsere Sachen im Langboot verstaut. Unser Guide war gut vorbereitet und hatte einen Riesenrucksack mit Plane, Lebensmittel, Kocher und ein Gewehr dabei. Nach ca 1.5 Stunden Fahrt mit dem Langboot durch den Urwald, der zum Teil am Ufer bewohnt war, sind wir an einer Anlegestelle angekommen. Alleine die Fahrt war schon ein Erlebnis! In der Nähe der Anlegestelle lag das Haus von der Schwester unseres Guides. Von hier ging es dann im Fussmarsch in den Dschungel.
Es war heiß, es war schwül und nach kurzer Zeit waren wir komplett verschwitzt.Nachdem wir ungefähr eine Stunde unterwegs waren und uns zum Teil mit einer Machtete den Weg freigeschlagen haben, kamen wir an unserem Übernachtungsplatz an. Unser Guide meinte, dass dieses ein guter Platz ist um ein Nachtlager aufzuschlagen. Gesagt – getan.
Unser Guide baute dann mit allem, was er im Dschungel gefunden hatte, unser Nachtlager. Zuerst suchten wir nach armdicken Astgabeln, anschliessend nach langen und geraden Bäumen. Mit der Machete wurde das Holz bearbeitet und mit Lianen vertäut. Für den Fall von Starkregen, hatten wir noch ein Plane verspannt. Somit lagen wir dann auf einer Art Bahre in ca 40 cm Höhe über dem Boden und unser Nachtlager war fertig.
Ruckzuck war es finstere Nacht, das war unsere Zeit für ein Abendessen. Hier war es sehr wichtig, darauf zu achten, dass keine Lebensmittel auf den Boden fallen, da diese Feuerameisen anlocken können. Und das wäre schon sehr gefährlich, meinte unser Guide. Logischerweise haben wir gut aufgepasst und unsere Umgebung mit Taschenlampen überprüft.
Unser Guide meinte nur „The big ants are harmless, you need to take care about the small ones“. Dann war es Zeit für die Nachtruhe. Unser Guide hat rund um unser Nachtlager die Blätter am Boden entfernt. Das diente dazu, dass keine Insekten das Nachlager hoch krabbeln und über uns herfallen könnten. Ok, wenn er das so sagte, haben wir das mal geglaubt. Aber, was da alles unterhalb unserer Bahren an Insekten so rum kreucht und fleucht, konnten wir uns bis dahin kaum vorstellen. Riesen-Ameisen von fast 3 cm (!!) Länge (siehe auch hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Dinomyrmex_gigas), Käfer, Wanzen, Tausendfüßler und vieles mehr (siehe auch hier: https://www.faszination-regenwald.de/info-center/artenvielfalt/insekten/. Unser Guide meinte nur „The big ants are harmless, you need to take care about the small ones“. Besonders dann, wenn man nachts mal kurz raus muss.
Der Lärmpegel im Dschungel wurde irgendwie nie leiser. Wir dachten schon, dass wir kein Auge zu tun könnten und die ganzen Nacht wach liegen würden. Alleine schon deshalb, weil wir wussten, was unter unserem Nachtlager so alles los war. Aber die Hitze des Tages, der Marsch, der Bau unseres Nachtlagers und auch das Essen taten sein Übriges und schon waren wir nach kurzer Zeit eingeschlafen.
Alle Bilder Backpacking Borneo Tag 9
Fazit Tag 9 Backpacking Borneo
Der Lärmpegel im Dschungel ist einfach unbeschreiblich und hört irgendwie nie auf. Die Nacht im Dschungel ist und bleibt unvergeßlich und war eines unserer absoluten Highlights dieser Tour. Wer in Borneo unterwegs sein sollte, sollte sich diese Abenteuer nicht entgehen lassen.
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